Wege zum Glück ...

Was nach Meinung von PsychologInnen glücklich macht ...

Gärtnern als Weg zum Glück?
Gärtnern als Weg zum Glück?

PsychologInnen und andere kluge Leute haben sich immer wieder Gedanken über die Frage, was Menschen glücklich macht, gemacht. Es gibt keine einheitliche Meinung. Aber immer wieder werden die folgenden Aspekte mit einem glücklichen Leben in Verbindung gebracht: 

 

Gesundheit:

Gesundheit wird meistens erst dann zu einem wichtigen Wert, wenn sie nicht mehr selbstverständlich ist. Für viele junge Menschen ist gesund zu sein ganz einfach etwas Selbstverständliches. Menschen, die krank sind, wünschen sich jedoch oft nichts sehnlicher, als gesund zu werden.

Aber auch jemand, der eine Krankheit hat, kann glücklich sein, wenn er es trotz seiner Erkrankung schafft, seinem Leben einen positiven Sinn  // eine Bedeutung zu geben. Oft schätzt er die scheinbar „kleinen Dinge“ des Lebens ganz besonders.

 

Identität

Identität zu haben heißt, in sich gefestigt zu sein, zu wissen, wer man ist und wer man sein möchte. Identität zu haben heißt, ein Stück weit von der Meinung der anderen unabhängig zu sein, seinen eigenen Weg zu suchen und gehen zu können.

 

Autonomie

Autonomie (auto = selbst; autonom = selbstbestimmt) heißt „unabhängig zu sein“. Autonom ist jemand, der das Gefühl hat, die wichtigen Entscheidungen in seinem Leben selbst treffen zu können, Wahlmöglichkeiten zu haben und nicht nur von äußeren Umständen beherrscht zu werden. Das Gefühl von Autonomie vertreibt die Hilflosigkeit und die Angst, die uns in unserem Leben ohnmächtig machen.

 

Soziales Engagement 

Erst wenn jemand im Leben nicht nur an sich selbst denkt, sondern auch fähig ist, für andere Menschen oder die Umwelt etwas zu tun, kann er eine Form von Glück erleben, die sich nicht kaufen lässt. Es ist ein Gefühl von besonderer Verbundenheit mit anderen.

Allerdings kann falsch verstandenes soziales Engagement auch Ersatz sein für das eigene Leben, vor dem man sich fürchtet. Man kümmert sich um die Probleme der anderen, um sich um die eigenen nicht kümmern zu müssen. Die Psychologie nennt dieses Phänomen „Helfer-Syndrom“.

 

Anerkennung

Ein Mensch sollte fähig sein, sich mit seinen Stärken und Schwächen zu akzeptieren und zu mögen. Das heißt nicht, dass er nicht an sich arbeiten sollte. Aber er sollte vor allem auch stolz auf sich sein dürfen, zum Beispiel dann, wenn ihm etwas gelungen ist. Und er soll auch Lob und Anerkennung von anderen als ehrlich gemeint akzeptieren und annehmen können.

 

Bescheidung

Ein Mensch sollte ein Stück weit vom Gefühl des „Haben-Wollens“ und „Haben-Müssens“ frei sein. Natürlich ist das Materielle im Leben nicht ganz unwichtig. Aber einen innerlich unglücklichen Menschen kann auch materieller Besitz nicht glücklich machen. Außerdem ist jeder Besitz mit Verpflichtungen und mit der Angst, ihn wieder zu verlieren, verbunden. Vor allem verlieren materielle Dinge, wenn wir uns erst einmal an sie gewöhnt haben, ihren Reiz und ihre Fähigkeit, glücklich zu machen. Und wir müssen dann nach einer noch größeren Wohnung, einem noch schnelleren Auto, einem noch exklusiveren Urlaub,... streben, anstatt dass wir das, was wir haben, wirklich genießen könnten.

 

Aktivität

Glück entsteht, wenn wir produktiv sind, wenn wir völlig aufgehen in dem, etwas Eigenes erschaffen können und wenn wir in diesem Prozess unsere Einbettung in unsere Umwelt und in unsere Umgebung erfahren können. Die Psychologen nennen diesen Zustand „Flow“ und meinen, dass er den Menschen das höchste Glücksgefühl verschaffe.

Ein chinesisches Sprichwort sagt:

Wenn du einen Tag glücklich sein willst, dann betrinke dich.

Wenn du ein Jahr glücklich sein willst, dann heirate.

Wenn du ein Leben lang glücklich sein willst, dann schaffe dir einen Garten.

 


Arbeitsaufgaben: 

  • Formuliere deinen eigenen Tipp für den "Weg zum Glück". Erkläre, warum darin deiner Meinung nach ein Weg zum Glück liegen könnte. 
  • Kommentiere einen der Vorschläge für den Weg zum Glück, in dem du ihm entweder zustimmst oder widersprichst. Begründe deine Position. 
  • Überlege, warum das Gärtnern (für viele Menschen, aber nicht für alle) ein Weg zum Glück ist. Was am Gärtnern könnte es sein, was Menschen glücklich und zufrieden werden lässt. Was wären Aktivitäten, die einen ähnlichen Effekt wie das Gärtnern haben könnten? Warum? Inwiefern?