Jugendgewalt. Ein Randphänomen?

Begriff "Gewalt"

Aggression ist nicht Gewalt

Viele Menschen setzen Aggression (von lat. "ad-gredere" = an etwas herangehen) mit Gewalt gleich. Doch das ist falsch oder zumindest ungeschickt. Denn viele Formen von Aggression sind "spielerisch" oder sonst "harmlos". Und teilweise brauchen wir sogar aggressive Energien oder dosierte Aggressivität, um unsere eigenen Interessen durchzusetzen.

In fast allen Sportarten brauchen wir (normale, gesunde) Aggressivität, z. B. wenn wir einen Zweikampf im Fußball gewinnen wollen. Normal oder "gesund" ist diese Aggressivität, weil sie regelgebunden und so "kanalisiert" ist, dass der gegnerische Spieler keinen Schaden erleidet. Aber auch wenn wir mit einem anderen Menschen einen Konflikt austragen und sicherstellen wollen, dass wir nicht übervorteilt werden oder dass unsere Interessen auch Berücksichtigung finden, brauchen wir aggressive Energie. Beispielsweise darf ich mich wehren, wenn ein Nachbar nachts um zwei Uhr seine Musikanlage auf volle Lautstärke dreht oder wenn jemand meine Eigentumsrechte missachtet, indem er ohne zu fragen etwas aus meiner Tasche holt oder wenn mich jemand in einem abwertenden Tonfall anspricht. Ich sollte das aber auf eine eher sachliche und nicht verletzende Art tun. Wenn ich der Meinung bin, dass ich für das, was ich leiste, zu wenig verdiene, brauche ich aggressive Energie, um mit meiner Vorgesetzten zu sprechen und ihr klar zu machen, dass ich mir mehr Gehalt erwarte. Und ich muss davon ausgehen, dass ich mich mit meinen Interessen (mehr Geld verdienen) gegen ihre Interessen (mehr Unternehmensgewinn, weil weniger Gehaltskosten) eventuell argumentativ durchsetzen muss. Dafür brauche ich aggressive Eneregie. Gewalt anzuwenden, um zum Ziel zu kommen, wäre aber kaum empfehlenswert. 

Wann wird Aggression zur Gewalt?


Erst wenn wir unsere Interessen in einer Form durchsetzen, dass das Gegenüber körperlich oder psychisch geschädigt wird (oder wenn wir eine solche Schädigung riskieren), wird aus Aggression Gewalt. Knapp zusammengefasst könnten wir also folgendes festhalten: 


  • Gewalt ist Aggression, die destruktiv = zerstörerisch wirkt
  • Gewalt bedeutet, dass eine Person versucht, ihre Interessen und Ziele durchzusetzen und dabei beabsichtigt // in Kauf nimmt, dass andere verletzt werden
  • Gewalt ist immer "grenzüberschreitend", dass heißt, sie respektiert Grenzen, die jemand anderer zieht, nicht
  • Gewalt hat immer etwas mit Zwang zu tun
  • Gewalt ist immer mit dem Thema Über- und Unterordnung (oder Macht und Ohnmacht) verbunden. 



Formen von Gewalt

Es lassen sich unterschiedliche Formen von Gewalt unterscheiden. Die Unterscheidung sagt aber per se nichts über den "Schweregrad" aus:

 

  • körperliche Gewalt (physische Gewalt; jemanden schlagen, treten, verletzen, ....) versus psychische Gewalt (z. B. jemanden entwerten, demütigen, verspotten, ignorieren, Mobbing, jemanden isolieren, Freiheitsentzug, Entzug finanzieller Mittel)
  • sexuelle Gewalt oder sexualisierte Gewalt (Ausnutzung eines Autoritäts- oder Abhängigkeitsverhältnisses zur Befriedigung eigener sexueller Triebregungen; sexuelle Erniedrigung eines anderen Menschen, um Macht über ihn zu demonstrieren / zu erlangen
  • offene versus verdeckte Gewalt: Offene Gewalt sind Handlungen, die sich leicht als Gewalt identifizieren lassen. Verdeckte Gewalt ist schwerer zu erkennen, erfüllt aber aber dennoch die zentralen Merkmale von Gewalt. Dazu zählt zum Beispiel, jemandem das Gespräch zu verweigern oder jemanden "wie Luft zu behandeln" oder jemanden mit einem Spitznamen anzureden, den diese Person absolut nicht mag ...
  • unter struktureller Gewalt versteht der norwegische Friedensforscher Johan Galtung soziale und politische Rahmenbedingungen, die die Entstehung von Gewalt begünstigen oder befördern; das sind zum Beispiel kulturelle Traditionen, die Gewalt gegen bestimmte Personengruppen begünstigen oder Gewalt verharmlosen oder normalisieren; z. B. war es lange Zeit sozial akzeptiert, dass Erwachsene (Eltern , Lehrer) Kindern gegenüber Gewalt ausüben dürfen.

 


Sonderform (Jugend)gewalt

Häufigkeit von Jugendgewalt

 

Medienberichte lassen den Eindruck entstehen, dass Jugendgewalt zunehme. Dies ist aber so nicht der Fall. Verändert hat sich vor allem die Wahrnehmung der Thematik (Medien berichten häufiger über Jugendgewalt. Es gibt aber wohl eine kleine Gruppe von Jugendlichen "Intensivtätern". Wenige spektakuläre Fälle von Jugendgewalt erwecken so (fälschlicherweise) den Eindruck, "die Jugendlichen" seien gewaltbereiter und brutaler geworden. Vermutlich gibt es heute im Vergleich zu früher ein anderes Anzeige-Verhalten, weshalb Fälle von Jugendgewalt heute häufiger statistisch erfasst werden. Es wird - auch aus Versicherungsgründen - schneller angezeigt als früher. Ärzte und Krankenhäuser müssen Anzeige erstatten, wenn bei der Anamnese klar wird, dass andere Personen eine Verletzung verursacht haben; auch wenn es "nur" ein Hämatom ist.)

 

Es gibt einen insgesamt zwar kleinen, aber sehr problematischen Teil von Jugendlichen, die durch wiederholte und sehr starke Gewaltbereitschaft auffallen (Problemjugendliche. Jugendliche Intensiv-Täter). In der überwiegenden Mehrzahl handelt es sich um männliche Jugendliche, aber Mädchen „holen auf“; Gewalt, die von Mädchen ausgeht, ist oft „subtiler“

 

Häufige Formen von Jugendgewalt:

 

  • Rivalitäten zwischen Jugendgangs oder zwischen ideologisch konträr ausgerichteten Jugendgruppen (Skins gegen linke Jugendliche // gegen Ausländer; Jugendgangs)

  • Gewalt gegen sozial Schwächere innerhalb der eigenen Gruppe; Kämpfe um Positionen innerhalb einer Gruppe; Mobbing gegen Gruppenmitglieder, die eine Außenseiterposition haben

  • Gewalt gegen sozial Schwächere außerhalb der eigenen Gruppe (Arbeitslose, Obdachlose, Ausländer, …); teilweise auch als eine Art "Mutprobe"

  • Gewalt, die durch massenpsychologische Dynamiken entsteht oder verstärkt wird (Hooligans) 

 

 

Ursachentheorien: Wie können wir (Jugend)gewalt erklären?

Eine einzige Theorie reicht nicht aus, das komplexe Phänomen Gewalt zu erklären. Innerhalb der Psychologie gibt es unterschiedliche Theorien, die sich mit der Frage nach den Ursachen von Gewaltbereitschaft auseinandersetzen. Die wichtigsten sind die Triebtheorien (Psychoanalyse, vergleichende Verhaltensforschung = Ethologie), die Lerntheorien (Modell-Lernen, Verstärkungs-Lernen) und die Frustrations-Aggressions-Theorie (letztere hieße wohl besser: Frustration-Gewalt-Theorie)

 

Triebtheorien

  • Aggression ist ihr zufolge ein angeborener Trieb. Er ist etwas, was den Menschen mit den Tieren verbindet (wichtig bei der Jagd, Verteidigung, Revierkämpfe).
  • Damit Aggression nicht in Gewalt kippt, haben die meisten Tiere Hemm-Mechanismen, die die Aggression in Grenzen hält (z.B. Kehle hinhalten als Zeichen der Unterlegenheit)
  • Auch der Mensch hätte von Natur aus Hemm-Mechanismen. Hemm-Signale wären z.B. Weinen oder die Hände schützend über den Kopf halten. Allerdings überwindet der Mensch mithilfe von Technik diese natürlichen „Gewaltbremsen“ (Gewehrknopf ist leichter zu drücken, als jemanden niederzuschlagen)
  • Außerdem kann der Mensch lernen oder durch Lernerfahrungen dazu gebracht werden, natürliche Aggressionshemmungen zu überwinden.
  • wenn ein Mensch als Kind z.B. Gewalt erfährt, entwickelt es Schutzmechanismen gegen Gewalt (emotionaler Schutzpanzer). Das kann aber auch dazu führen, dass er nicht mehr in der Lage ist, sich in das Opfer von Gewalt hineinzufühlen (das heißt: er empfindet mit dem Opfer seiner Gewalt / mit dem Menschen, dem er Gewalt antut, keinerlei Mitgefühl; er versetzt sich nicht in seine Lage; er reagiert nicht auf seine körperlichen Signale). Die Psychologie spricht in diesem Fall von mangelnder oder fehlender Empathie-Fähigkeit. 

 

 

Theorie des Modell-Lernens

  • Jemand ist dieser Theorie zufolge dann am ehesten gewaltbereit, wenn er gewalttätiges Verhalten an Modellen, die für ihn wichtig sind, beobachtet.
  • In der Kindheit sind vor allem die Eltern (oder andere erwachsenen Bezugspersonen) wichtige Modelle. Wenn ein Junge erlebt, dass sein Vater / Stiefvater sich durchsetzt, indem er zuschlägt, internalisiert er möglicherweise diese "Problemlösungsstrategie", bewertet sie positiv und verknüpft sie mit seinem Bild von "Männlichkeit". 
  • Im Jugendalter sind auch andere Jugendliche (v.a. ältere Jugendliche, erfolgreiche Jugendliche, Gruppen-Anführer) wichtige Vorbilder
  • Ob und inwiefern gewalttätige Vorbilder aus Medien (Medienfiguren; Idole) nachgemacht werden, ist umstritten. Am ehesten zutreffen dürfte die Theorie, die besagt, dass sehr viele Kinder und Jugendliche sehr gut zwischen Mediengewalt und Wirklichkeit unterscheiden können. Andererseits weiß man, dass gerade auf Kinder und Jugendliche, die auch in ihrer wirklichen Lebenswelt viele gewalttätige Vorbilder haben, gewalttätige Filmfiguren besonders stark wirken.
  • Ob Ego-Shooter im Sinn des Modell-Lernens Gewaltbereitschaft vertärken, ist umstritten. Wer ab und zu einen Ego-Shooter spielt, dürfte deshalb normalerweise nicht gewaltbereiter werden. Problematisch wird es, wenn jemand exzessiv spielt und das Spielen zum Ersatz für die Bewältigung von Herausforderungen in der Wirklichkeit wird.

 

Frustrations-Aggressions-Theorie

Die Frustration-Aggressions-Theorie geht davon aus, dass Menschen, die in ihren Zielsetzungen scheitern (lat. frustrare = scheitern), zu Aggression oder sogar Gewalt tendieren. Das wäre zum Beispiel dann der Fall,

  • wenn jemand seine Ziele (trotz Anstrengung) nicht erreicht. (Ich lerne intensiv auf eine Prüfung und falle dennoch durch. Ich schreibe 100 Bewerbungen und erhalte nur Absagen.)
  • wenn ein Jugendlicher keinen Anschluss an andere findet (Ich versuche, mich in die Klasse zu integrieren. Aber die anderen schließen mich aus, weil ich irgendwie anders bin)
  • wenn ein Jugendlicher regelmäßig durch eine Person in einer Machtposition (Lehrer, Gang-Führer, ...) eingeschränkt, ungerechtfertigterweise reglementiert, benachteiligt ... wird

Nicht jeder Mensch reagiert auf Frustration mit Aggression. Manche Menschen werden eher depressiv und ziehen sich zurück.


Ursachen für (Jugend)gewalt: Grundlegendes

 

  • Es gibt nicht „die eine Ursache“
  • Gewaltbereite Jugendliche haben oft eine Sozialisation, in der Gewalt als Erziehungsmittel „normal“ ist, erfahren
  • Gewaltbereite Jugendliche machen oft schon früh als „Problemkinder“ auf sich aufmerksam; sie können sich schlecht in Gruppen integrieren und sich schlecht an Regeln halten;
  • Gewaltbereiten Jugendlichen fehlt die Empathiefähigkeit, also die Fähigkeit, die Perspektive zu wechseln und sich in andere Menschen und deren Situation einzufühlen
  • Gewaltbereite Jugendliche haben oft wenig berufliche und soziale Perspektiven (kein Schulabschluss, kein Ausbildungsplatz, keine Zukunftsperspektive)
  • Gewaltbereite Jugendliche haben oft problematische Vorbilder (z. B. „Führerfiguren“ in der rechten Szene, die Gewalt legitimieren und verharmlosen); Gewaltbereiten Jugendlichen fehlen konstruktive Vorbilder
  • Alkohol ist ein wichtiger Katalysator bei gewaltbereiten Jugendlichen (senkt Hemmschwelle)


Wie können wir Jugendgewalt begegnen? Wie sollen wir mit gewalttätigen und gewaltbereiten Jugendlichen umgehen?

Prävention


Besser wäre es, etwas gegen Jugendgewalt zu tun, bevor aus Kindern gewaltbereite oder gewalttätige Jugendliche geworden sind. Der Fachbegriff dafür wäre Prävention (Vorbeugung; von lat. prä-venire = zuvorkommen)


  • Gewaltprävention beginnt (spätestens) im Kindergarten; Kinder müssen lernen, Interessen gewaltfrei durchzusetzen, Bedürfnisse verbal zu äußern, sich in andere einzufühlen, spielerische Rangeleien von verletzender Gewalt zu unterscheiden, Fehlverhalten einzusehen und sich für Fehlverhalten zu entschuldigen
  • Sport ist eine wichtige Form der Gewaltprävention, v. a. Mannschaftssport, aber z. B. auch Kampfsport (Selbstbestätigung, Regeln akzeptieren, positive / konstruktive Vorbilder z. B. in Form von Trainern oder Sportidolen)
  • Anti-Gewalt-Trainings (Hemm-Mechanismen trainieren; auf Frustration gewaltfrei reagieren, kritische Situationen verlassen, Sensibilisierung, …)


Intervention 


Wie "die Gesellschaft" mit gewaltbereiten und gewalttätigen Jugendlichen umgehen soll, ist umstritten. Manche plädieren für Härte. Andere setzen eher auf Erziehung und Pädagogik. Den für alle richtigen Weg gibt es vermutlich nicht. Vor allem müssen Gewalttaten wohl auch von der Schwere her, von den Folgen her, von den Umständen und von der Persönlichkeit des Täters her bewertet werden. 


  • Einerseits: Gewalt muss Konsequenzen haben. Die Gesellschaft darf gewalttätigen Jugendlichen nicht signalisieren, dass Gewalt "harmlos" oder ein "Kavaliersdelikt" sei. Sie muss darauf bestehen, dass ein Mensch auch im Konfliktfall oder auch wenn er unter Druck steht die Grenze zur Gewalt nicht überschreiten darf. Sie muss darauf bestehen, dass Täter lernen, sich in andere Menschen (ihre Opfer) hineinzudenken und hineinzufühlen. Sie muss darauf bestehen, dass Gewalt Konsequenzen nach sich zieht. 
  • Andererseits: Jugendliche dürfen nicht vorschnell kriminalisiert werden. Vielfach haben Menschen, bevor sie Gewalttäter geworden sind, selbst viele Erfahrungen als Opfer gemacht. Vielfach haben Menschen, die Gewalttäter geworden sind, nicht gelernt, Konflikte ohne die Anwendung von Gewalt zu regeln. Wenn sie hart bestraft werden, lernen sie deshalb nicht besser mit Konfliktsituationen umzugehen. Im Gefängnis verrohen Jugendliche teilweise erst recht. Anstatt friedlicher und kooperativer sind sie im Anschluss an eine Gefängnisstrafe oft erst recht "abgehärtet". Alternativen zu hohen Geldstrafen (die Jugendlichen die Perspektive auf eine normale Zukunft nehmen) oder Gefängnisstrafen könnten z. B. Verpflichtung zu gemeinnütziger oder soziale Arbeit oder ein Täter-Opfer-Ausgleich und die Konfrontation mit dem Opfer (Entschuldigung, Wiedergutmachung) sein)

In jedem Fall ist wichtig: Gewaltbereite Jugendliche brauchen Zukunftsperspektiven (Schulabschluss nachholen, Ausbildungsplatz, …), schon allein deshalb, weil sie nur so „etwas zu verlieren haben“; aber auch weil sie so Selbstbestätigung und Anerkennung bekommen.

 


Arbeitsaufgaben:

 

A1: Zum Spielfilm "Knallhart" und/oder zum Spielfilm "Kombat 16"

  • Welche Formen von Jugendgewalt zeigt der Film? 
  • Wer sind die jugendlichen Gewalttäter, die im Film vorkommen? Aus welchen familiären "Milieus" kommen sie? Warum / inwiefern spielen diese Milieus eine Gewalt befördernde Rolle?
  • Welche Rolle spielen erwachsene Figuren (Eltern, ...)? Inwiefern sind sie für die Gewaltbereitschaft der Jugendlichen zumindest mitverantwortlich? Wie begegnen sie der Gewalt, die die Jugendlichen ausüben? Wie gut ist diese Reaktion? (Wer reagiert hilflos? Wer reagiert völlig falsch? Wer reagiert gut/richtig?)
  • Inwiefern sind die angeführten Gewalttheorien "Hintergrundfolie" für die Darstellung der Jugendgewalt im Film? 

 

A2: Fallbeispiel Taxiräuber Martin (Jugenddelinquenz)

Martin aus dem Dokumentarfilm über delinquente / gewaltbereite Jugendliche in Berlin steht wegen des Raubüberfalls auf einen Taxilenker vor Gericht. Du bist VerteidigerIn. Wie kannst und musst du argumentieren, um das Gericht davon zu überzeugen, dass Martin nicht nur ein brutaler, krimineller Jugendlicher ist, sondern vor allem ein sozial verwahrloster Jugendlicher. Und wie kannst und musst du argumentieren, um das Gericht davon zu überzeugen, dass Martin eine möglichst niedrige Gefängnisstrafe erhalten sollte (ohne Gefängnisstrafe wird es ja wohl nicht gehen). Verfasse eine Rede mit dem Ziel, das Gericht von dieser Perspektive zu überzeugen. Führe die dir zentral scheinenden mildernden Umstände an. 

 

A3: Fallbeispiel Taxiräuber Martin (Jugenddelinquenz)

Martin aus dem Dokumentarfilm über delinquente / gewaltbereite Jugendliche in Berlin steht wegen des Raubüberfalls auf einen Taxilenker vor Gericht. Du bist Staatsanwältin/Staatsanwalt. Dir geht es darum, aufzuzeigen, dass Martin kein "verwirrter Jugendlicher", sondern ein empathieunfähiger und schwer krimineller und gefährlicher junger Mensch ist. Du verlangst vom Gericht eine möglichst harte und konsequente Strafe. 

A4: Fallbeispiel Taxiräuber Martin: Am Ende des Films kommt es zu einer Begegnung zwischen Martin und dem Taxifahrer, den Martin überfallen hat. Stell dir vor, der Taxifahrer schreibt Martin nach dieser Begegnung einen Brief. In diesem Brief möchte er Martin vermitteln, dass er eine Chance auf eine gute Zukunft hat, wenn er auf Gewalt verzichtet, sich um eine "ehrliche Arbeit" bemüht und aufhört, sich selber cool zu finden und/oder sich selber als Opfer zu inszenieren und zu bemitleiden. Schreibe diesen Brief. 

 

A5: Statistiken kritisch betrachtet. Beschreibe und reflektiere die im Themenfeld "Recht, Unrecht, Schuld" angeführten Statistiken zum Thema Jugenddelinquenz und Jugendgewalt. Setze dich auch kritisch mit den (manchmal nur auf den ersten Blick) klaren, harten und objektiven Fakten auseinander. (PS. Du kannst auch im Internet nach neueren Statistiken / Grafiken suchen.) Link 

 

Download
Arbeitsaufgaben zum Dokumentar-Film über gewaltbereite/delinquente Berliner Jugendliche / den Taxiräuber Martin
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Fragebogen zum Thema (Jugend)gewalt
Die Fragen liefern dir Anhaltspunkte, über deine Einstellung und deine Haltung zum Thema Jugendgewalt nachzudenken. Fülle ihn aus. Suche zwei oder drei Punkte aus, die dir wichtig erscheinen oder die dich interessieren. Formuliere dazu jeweils einen Absatz mit einem persönlichen Kommentar, in dem du deine Meinung darlegst. Suche Beispiele, die deine Position belegen.
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