Vergleich: asiatische und westliche Religionen (Versuch)

 

Abrahamitische Religionen (v. a. Christentum, aber auch Judentum, Islam)

Asiatische Religionen (Buddhismus)

Metaphysik

Theologie der Schöpfung:

Gott hat die Welt und den Menschen in einem Schöpfungsakt geschaffen

Kosmogonie der Weltentstehung:

Ursprung der Welt im Unendlichen; Fortdauern der Welt ins Unendliche; Göttliches = Unendliches = Teil der Welt

Zeitbegriff

Lineare Zeitvorstellung

Geschichte beginnt und endet durch den Willen Gottes; lineare Lebensabfolge (Geburt – Leben – Sterben – unendl. Leben für beseelte Lebewesen = Menschen)

Zyklische Zeitvorstellung

Beginn und Ende der Geschichte im Unendlichen; dazwischen: unendliche Abfolge von Geburt – Leben – Sterben – Wiedergeburt

Menschen­bild

Mensch als „Krone der Schöpfung“ è Herrschaftsrecht; Verantwortungsgebot è Veränderung

Mensch als (gleichwertiger) Teil der Welt; Gebot der Einfügung in die Welt è keine Veränderung

Gottesbild

Personaler Gott, der mit dem Menschen spricht (Gebet), vom Menschen Gehorsam erwartet und die Macht hat, die Menschen zu erlösen (Gnadenprinzip)

 

Monotheismus

 

Unpersönlichkeit Gottes;

unterschiedliche Vorstellungen von atheistischen Positionen über pantheistische Positionen bis zu polytheistischen Positionen

kein Erlösergott è Mensch muss sich selbst erlösen

kein Gott, der Gehorsam verlangt
è „menschlich“ orientierte Ethik

Gut - Böse

Sündenfall und Heilsversprechen: Durch ein bewusstes Nein zu Gottes Willen entfremdet sich der Mensch von Gott è Sünde è Vergebung / Erlösung durch Gottes Gnade

Spaltung der Welt in GUT (Gott, Gebote, Gnade) und BÖSE (Teufel, Sünde, Verführung)

Erlösung durch die Gnade Gottes

Leben als Leiden: der Mensch ist durch sein KARMA (Folge des früheren Lebens) belastet è Ziel des Lebens ist Überwindung des Leidens durch Eingang ins Nirwana

Keine Trennung in Gut und Böse

Erlösung durch Haltung zum Leben (Wissen, Handeln, Meditation)

Gemeinschaft

Menschen versammeln sich in einer aktiven Kirche, in der sie für Gott und füreinander da sind; die Gemeinschaft erwartet Ein- und Unterordnung // Gehorsam // Gefolgschaft

Der Einzelne entscheidet allein über seinen religiösen Weg; dabei sind Askese und Mönchstum die Idealform; die Gemeinschaft verstärkt nur die Geistigkeit des Einzelnen

Nächstenliebe

Gott verlangt vom Menschen Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen und gegenüber der Welt

Der Einzelne ist nur gegenüber sich und seinem Karma verantwortlich; Nächstenliebe und Verhalten gegenüber der Natur dient der Vervollkommnung des eigenen Karmas

Transzen­denz

Auferstehung der menschlichen Seele durch die Gnade Gottes è bevorzugte Stellung des Menschen

Mensch-Sein als eine Reinkarnationsform innerhalb unendlicher Abläufe im Weltgeschehen; keine transzendente Wiedergeburt

Weg zur Erkenntnis

Führt über das Wort Gottes (Heilige Schrift)

Führt über die eigene Erfahrung (Meditation)