Filmbeispiel "Allahs Töchter"

Hintergrund

Über keine Religion ist in den letzten Jahren so viel und so kontrovers diskutiert worden, wie über den Islam. In Österreich ist der Islam die zweitgrößte Religionsgemeinschaft. Es gibt zirka 400 000 MuslimInnen in Österreich. Viele von ihnen sind österreichische StaatsbürgerInnen.


Die Bilder, die Nicht-MuslimInnen vom Islam und von MuslimInnen haben, sind oft recht undifferenziert und ungenau. Medien vermitteln eher Klischeebilder und schüren Ängste, als dass sie sich um ein kritisches, aber auch differenziertes Bild bemühen würden.

 

Einen anderen Zugang sucht der Dokumentarfilm "Allahs Töchter. MuslimInnen in der Schweiz" (2005) von Paul Riniker.  Er spricht nicht über den Islam und über MuslimInnen, sondern lässt muslimische Frauen ( iin "Nebenrollen" aber auch Männer)  selbst zu Wort kommen und zeigt sie in ihren Lebensalltag. Das Bild, das so entsteht, zeigt, dass der Islam für viele MuslimInnen wichtig ist. Er zeigt aber auch, dass die Art und Weise, wie der Islam das Leben von MuslimInnen beeinflusst, sehr unterschiedlich sein kann. 

 

Arbeitsaufgaben / Beobachtungsaufgaben

a)     Was erfahren wir im Film über den Islam als Religion? Welche Elemente islamischer Religion werden im Film erwähnt?

 

 b)    Wer sind die portraitierten Frauen? Aus welcher sozialen Schicht kommen sie? Woher stammen ihre Familien? Wie / auf welchem Weg / wodurch sind sie in die Schweiz gekommen? Wie leben sie in der Schweiz? Sammle zu zwei der Frauen Informationen während des Films:

 b1: Lulijeta Pilana, Albanischlehrerin; b2: Kumrije und Bajrame Osmani, PflegeassistentInnen; b3: Jasmina El-Sonbati, Lehrerin an einem Gymnasium; b4: Elham Manea, Politologin, Journalistin; b5: Lejla Medi, Kauffrau, Studentin; b6: Sibel Arslan, Politikerin, Studentin; b7: Zehra Hatipoglu, Studentin

 

c)     Was bedeutet es für die von dir gewählten Frauen, Muslimin zu sein? Welchen Zugang haben sie zum Thema Islam? Wie beeinflusst der Islam ihr Leben?

 

 d)    Inwiefern unterscheidet sich das Leben der von dir portraitierten Frauen aufgrund ihrer Religion vom Leben anderer junger Schweizerinnen? Gibt es überhaupt erkennbare Unterschiede?

 

 e)     Tragen die von dir beschriebenen Frauen ein Kopftuch? Warum (nicht)? Wie äußern sie sich allgemein zum Thema Kopftuch? Wie erklären sie die Bedeutung des Kopftuches in ihrer Religion?

 

 f)     Wie beeinflusst die Religion die Identität der Frauen als Musliminnen und Schweizerinnen? Sehen sie darin ein Spannungsfeld / einen Widerspruch?

 

 g)    Werden im Film kritische Äußerungen über den Islam deutlich? Wenn ja: von wem und in welcher Form?

 

Arbeitsaufgaben / Nachbearbeitung des Films

Im Attachment findest du Aussagen aus dem Film. Beantworte mithilfe dieser Aussagen und mithilfe deiner Notizen zum Film folgende Fragen: 

 

a)     Welche Themen tauchen in den Aussagen auf. Was sind „sensible Themen“, wenn es um die Frage geht, inwiefern Islam und westliche Kultur sich vertragen?

 

b)    Wie unterscheiden die Aussagen der Frauen sich, wenn es um diese Fragen geht? Welche Frauen würdest du als „traditionelle Musliminnen“ bezeichnen? Welche Frauen würdest du als „moderne Musliminnen“ bezeichnen? Wo liegen die zentralen Unterschiede?

 

c)     Inwiefern gibt es im Hinblick auf die Frage nach der Gleichheit zwischen Männern und Frauen Ähnlichkeiten zwischen islamischen Traditionen und bestimmten christlichen oder jüdischen Traditionen? Inwiefern gibt es Unterschiede?

 

d)    Inwiefern gibt es im Hinblick auf die Frage nach der Verträglichkeit von Religion und Moderne Ähnlichkeiten zwischen islamischen Traditionen und bestimmten christlichen oder jüdischen Traditionen? Inwiefern gibt es Unterschiede? 

 

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Analyse "Allahs Töchter. Musliminnen in der Schweiz"
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